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Seminar-Inhalte

Evidenz-basierte Behandlung bei neurogenen Schluckstörungen

Die Behandlung neurogener Dysphagien stellt den Sprachtherapeuten vor besondere Herausforderungen. Folgen von Missmanagement können schwerwiegende medizinische Komplikationen wie Dehydration, Mangelernährung, Pneumonie und im schlimmsten Fall den Tod des Patienten nach sich ziehen. Im klinischen Alltag bedeutet das für den Sprachtherapeuten, dass er Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Schluckens sowie aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse kennen muss, um im Anschluss an eine ausführliche Anamnese sowie klinische Untersuchung zu einer fundierten Arbeitshypothese zu gelangen. Erst im nächsten Schritt kann dann entschieden werden welche Empfehlungen bezüglich der Notwendigkeit einer weiterführenden instrumentellen Diagnostik, der Ernährung und nicht zuletzt der Therapie auszusprechen sind.

Inhalt dieses 2-tägigen Workshops ist es, gemeinsam anhand realer Fallbeispiele die notwendigen Problemlösestrategien zu erarbeiten. Statt einer isolierten Vermittlung von Diagnoseund Therapieverfahren für die Versorgung von Patienten mit neurogenen Schluckstörungen werden die realen klinischtherapeutischen Prozesse Schritt für Schritt gemeinsam hergeleitet.

Am Ende des Workshops werden die Teilnehmer in der Lage sein, aus der klinischen Untersuchung Rückschlüsse auf die vermutlich zugrundeliegende Pathophysiologie zu ziehen. Sie werden klare Indikationen und spezifische Fragestellungen für eine instrumentelle Diagnostik (VFS/ FEES) stellen, sowie einen störungsspezifischen evidenzbasierten Therapieplan festlegen können. Ferner werden sie unter Berücksichtigung aller für den Patienten relevanten Faktoren spezifische Empfehlungen bezüglich der Ernährung formulieren können.

Referentin

Petra Plschinski, M.A.Andrea Hofmayer M.A. Klinische Linguistin (BKL)
Andrea Hofmayer schloss 1995 ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin ab und arbeitete mehrere Jahre an einem Akutkrankenhaus für Geriatrie, wo sie mit für die Etablierung und den Aufbau des Dysphagiemanagements inklusive der instrumentellen Schluckdiagnostik mittels transnasaler Fiberendoskopie zuständig war. Der Wunsch noch spezifischer im Bereich der Dysphagiologie tätig sein zu können, führte 2000 zu dem Entschluss ein Studium aufzunehmen, in dessen Rahmen sie auch ein Jahr an der University of Canterbury in Neuseeland bei Dr. Maggie-Lee Huckabee studieren und forschen konnte. Zurzeit ist sie als Klinische Linguistin in der Abteilung Sprachtherapie der Abteilung Neurologie und Neurologische Frührehabilitation an der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz tätig. Sie ist spezialisiert auf Videofluoroskopie, Dysphagiemanagement im Akutkrankenhaus sowie rehabilitative Therapie neurogener Dysphagien. Sie ist Herausgeberin mehrerer Bücher der Reihe DYSPHAGIEFORUM des Schulz-Kirchner Verlags. Seit 1999 gibt sie Fortbildungen und hält Vorträge zu dem Thema Dysphagiologie..