Seminar-Inhalte
Rehabilitation von Dysphagie Umdenken: Von peripherer zu zentraler Anpassung
Eine Umfrage zeigt, dass bei der Behandlung von Schluckstörungen bislang Übungen zur Stärkung der Muskelkraft dominierten. Dass Krafttraining die periphere Muskulatur verändert ist bekannt. Jedoch wird nicht davon ausgegangen, dass es außerdem zu einer Veränderung der zentralen neurogenen Steuerung im Rahmen einer funktionellen Aufgabe beiträgt. Jüngere Untersuchungen mit nicht-invasiver Gehirnstimulation konzentrieren sich darauf, die zentrale Modulation des Schluckens durch die Förderung von Mechanismen der Neuroplastizität zu maximieren. Diese Ansätze können die neuronale Erregbarkeit beeinflussen, die Spezifizität der einzelnen Aufgaben ist jedoch eingeschränkt. Ein neuerer Ansatz zur Behandlung von Schluckstörungen ist sogenanntes „Skillbased- training“, also Übungen die die auf Geschicklichkeit basieren. Dieses zielt darauf ab, durch verhaltensgesteuerte Neuroplastizität die kortikale Modulation zu maximieren. Inhalt dieses Seminars ist die Vermittlung der Entwicklung von skill-based Rehabilitationsansätzen in der Behandlung von Dysphagien. Der Wichtigkeit des Einsatzes von Biofeedback Anwendungen wird mit einer Hands-on“- Einheit mit der Software „Biofeedback in Strenght and Skill Training“ (BiSSkiT) Rechnung getragen.
Tag 1:- Rehabilitation von Dysphagien
- Veränderung des Muskels
- Veränderung des Gehirns mittels nicht-invasiver Gehirnstimulationsverfahren
- Veränderung des Gehirns durch verhaltensgesteuertes Geschicklichkeits-Training: Ein aufgabenspezifischer Ansatz zur neuronalen Veränderung
- Skill Training beim Schlucken im Detail
- Definitionen, Rechtfertigungen, Theorien, Grundlagenforschung Biofeedback bei Skill Training
- Biofeedback in Strenght and Skill Training (BiSSkiT): Hands on
- Die Messung des Outcomes in der Rehabilitation
- Veränderungen messen: Ultraschall, quantitativeVideofluoroskopie (VFS), NZIMES, TWST, TOMASS
Für den Hands-on Workshop werden wir am ersten Tag die BiSSkiT Softwarte auf Ihren Laptop laden. Bitte bringen Sie Ihren Laptop an beiden Tagen mit. Voraussetzungen: Windows XP / Vista / 7 / 8 / 10; Intel core i3 (or i5, i7 or more ): 1 GB RAM (32-bit) oder 2 GB RAM (64-bit); 1.2 GB freier Platz auf Festplatte; Minimum Auflösung: 1280 x 720; **Apple Mac, iPad, Windows RT WERDEN VON DER SOFTWARE NICHT UNTERSTÜTZT
Referentin
Maggie-Lee Huckabee PhD
University of Canterbury Rose Centre for Stroke Recovery and Research
Christchurch New Zealand
Prof Maggie-Lee Huckabee war 15
Jahre lang als klinische
Sprachtherapeutin tätig, bis die
Frustration nicht “die Antworten” zu
kennen, sie dazu trieb eine
wissenschaftliche Laufbahn
einzuschlagen. Sie ist die Gründerin
und Direktorin des „University of
Canterbury Rose Centre for Stroke
Recovery and Research“ und Professorin im Studiengang
Kommunikationsstörungen in Christchurch, Neuseeland. “Die
Antworten” hat Maggie-Lee bis heute nicht gefunden. Um ihnen
jedoch näher zu kommen, forscht sie schwerpunktmäßig zur
Komplexität der verhaltensgesteuerten neuronalen Adaptation sowie
zu biomechanischen Veränderungen, die die Schluckfunktion nach
neurologischen Verletzungen verbessern können.
In ihrer 18-jährigen akademischen Karriere war Maggie-Lee
Co-Autorin von drei Büchern - wovon eines bereits in dritter Auflage
erschienen ist – sowie von 15 Buch-Kapiteln. Außerdem hat sie 74
peer-reviewed wissenschaftliche Studien veröffentlicht. Ein aktuelles
Forschungsprojekt trug dazu bei, die Pneunomieraten von 27% auf
10% zu senken, wodurch im regionalen Gesundheitssystem in einem
Jahr über 1.5 Millionen Dollar eingespart wurden. Für dieses Projekt
ist sie mit einem der renommiertesten Forschungs-Preise der
Universität von Canterbury ausgezeichnet worden - der
Innovationsmedaille. Maggie-Lees Forschungsaktivitäten
beschäftigen sich hauptsächlich mit der Entwicklung von
Neurorehabilitationsansätzen. Sie ist als klinische Dozentin sehr
bekannt und wird weltweit als Referentin eingeladen, um klinisches
Training, v.a. Rehabilitationstechniken zu vermitteln.